Atmen ist Leben: ohne atmen können wir nur ein paar Minuten überleben – ohne Flüssigkeit und ohne Nahrung schon etwas länger. Dies zeigt, wie wichtig Atmung für uns ist! Daher sollten wir unserem Körper zuerst immer das geben, was er am notwendigsten braucht: erstens Luft, zweitens Flüssigkeit und drittens Nahrung.
Jeder Atemzug schenkt uns Leben. Wenn du deine Lebensqualität verbessern möchtest, liegt der Schlüssel in der Qualität der Atmung. Beim bewussten Atmen sind körperliche, geistige und seelische Prozesse so eng miteinander verknüpft wie nirgendwo sonst.
Prana, der indische Begriff für jede Kraft und Energie, die im Universum tätig ist, entspricht Pneuma, dem griechischen Wort für Atem, das gleichzeitig Geist bedeutet und das daher besonders reichhaltig in der Atemluft vorhanden ist. Diese Energie fließt im gesamten Universum. In China atmet man die Lebensenergie Qi ein. Der Fluss des Atmens und der Fluss des Qi sind untrennbar miteinander verflochten. Atemluft ist also nicht nur Sauerstoff, sondern auch Energie, die wir aufnehmen.
Wissenschaftler haben die Wirkung von Sauerstoff auf die Zellen untersucht und Folgendes herausgefunden: Wenn normalen, gesunden Zellen die verfügbare Sauerstoffmenge gekürzt wird, verwandeln sie sich in kranke Zellen. Wenn wir den Sauerstoffgehalt in unseren Zellen erhöhen, verbessern sich all unsere körperlichen Funktionen. Die einfachste Möglichkeit, dies zu tun, ist eine tiefe, bewusste Atmung.
Die Nasenatmung
Wir Menschen haben drei Möglichkeiten zu atmen: durch die Nase, durch den Mund und über die Haut. Wir kommen als Nasenatmer auf die Welt – Babies können anfänglich nicht einmal durch den Mund atmen. Dies wird erst durch Stress erlernt: wenn die Nase aufgrund eines Schnupfens verlegt ist. Tiere atmen nur durch die Nase, auch wenn sie sehr schnell laufen.
Die Mundatmung ist immer eine Notatmung und bedeutet Stress für den Körper. Menschen schalten grundsätzlich viel zu schnell auf Mundatmung um. Es ist aber sehr empfehlenswert, die Nasenatmung soweit zu trainieren, dass die Luft für unsere alltäglichen Tätigkeiten ausreicht. Es macht einen enormen gesundheitlichen Unterschied für jeden Menschen, ob er durch den Mund oder die Nase atmet.
Probier es aus!
Atme draußen in der frischen Luft mit geschlossenen Augen eine Minute lang durch den Mund tief langsam ein und aus. Spüre, wie sich das anfühlt.
Probiere das Gleiche dann durch die Nase. Atme mit geschlossenen Augen tief und langsam bewusst ein und wieder aus – spürst du, wie die frische Luft dir gut tut?
Die Vorteile der Nasenatmung:
- Nasenatmung entspannt und beruhigt
- Nasenatmung schützt dich während du dich bewegst oder Sport treibst vor Überanstrengung.
- Bei kalten Außentemperaturen sorgt die Nasenatmung für das Vorwärmen und Filtern der Luft.
Umstellung: wenn du es gewohnt bist, hauptsächlich durch den Mund zu atmen, kann es sein, dass dir die Nasenatmung am Anfang ungewohnt oder schwieriger vorkommt – das ist ganz normal. Gib dir Zeit für die Umstellung und fange klein an. Versuche sooft als möglich im Alltag und auch beim Sport durch die Nase zu atmen. Du wirst merken, dass es von Tag zu Tag leichter und besser geht.
Bewusste Atmung führt außerdem zu mehr Beweglichkeit und Wohlbefinden: atmest du tief und bewusst, werden der gesamte Brust- und Bauchraum locker und frei, das Zwerchfell gestärkt und entspannt. Auch der Schulter- und Nackenbereich kann sich lockern.
Diese Übung kann dich beim bewussten (Nasen)Atmen unterstützen und dir zeigen, wie sich die Atmung positiv aufs gesamte Wohlbefinden und Körpergefühl auswirkt:
Quellen:
„BioRunning. Laufen für die Seele. Die Luijpers Methode nach Feldenkrais“ Moana & Wim Luijpers
„BodyRunning. Die neue Schule des Ganzkörperlaufens“ Wim Luijpers, Heimo Lercher
„Quantensprung zu Glück und Gesundheit. Lustvolle Wege zu einem bewussten Leben“ Moana & Wim Luijpers, Dr. med. Alex Witasek